Was sind VR Brillen?
Mit VR-Brillen kann man eine „virtuelle Realität“ erleben.
Sie unterscheiden sich von Videobrillen, da spezielle Bewegungssensoren die Kopfbewegungen erfassen. Einige Anwendungen sind in 3D Optik.
Es gibt 180-Grad-Videos aber auch schon 360-Grad-Filme – jeweils bezogen auf den sichtbaren Bildbereich. Einfache VR-Brillen funktionieren, indem man sein Smartphone in eine Papphalterung mit linsenbewehrten Sichtlöchern für die Augen schiebt, die am Kopf befestigt werden kann. Auf dem waagerecht liegenden Bildschirm sieht man dann einen zweigeteilten Bildschirm, für jedes Auge einen. Das Gehirn setzt beide Bilder zusammen, wodurch das besonders lebensechte Filmerlebnis entsteht.
Mit entsprechenden 3D-Apps kann man je nach Kopfbewegung in verschiedene Richtungen in der virtuellen Welt schauen. Man kann sich praktisch im virtuellen Raum bewegen, was von außen betrachtet etwas merkwürdig aussieht. Diese Erlebniswelt kann durch andere Hardwarekomponenten intensiviert werden. Wenn man z. B. eine Vogel-App nutzt, kann das Fluggefühl in einem Gerät verstärkt werden, indem man waagerecht festgeschnallt Flugbewegungen ausführt. Bei verschiedenen Spielen kann man angeschnallt auf einem Laufband laufen. Mit Ganzkörper Anzügen können auch Berührungen simuliert werden. VR-Brillen werden vor allem im Spiele- und Erotikbereich genutzt, jedoch sind die Verwendungsmöglichkeiten unbegrenzt. Je realistischer die Darstellungen werden, desto intensiver sind die Erlebnisse. Die Technik gab es auch schon vor 20 Jahren, jedoch war sie noch nicht so ausgefeilt, dass die Erlebnisse real erschienen.
Zur Zeit arbeiten sowohl Hardware-Firmen als auch App-Entwickler mit Hochdruck an innovativen Produkten. Sony, HTC und Samsung produzieren ihre eigenen Brillen.
Für Aufmerksamkeit sorgte, als Facebook für 2 Milliarden Dollar eine Firma, die die Oculus Rift VR-Brille produziert, gekauft hat. Diese ist noch nicht auf dem Markt. Der Nachteil ist, dass sie mit einem Computer verbunden sein muss, um ihre durchaus beeindruckende Wirkung zu entfalten.
Sony konzentriert sich auf das Project Morpheus, welches in Verbindung mit der Playstation 4 eine grandiose Spielwelt bietet.
Samsung entwickelte die „Gear VR“, die jedoch bisher nur mit dem Galaxy Note 4 Handy bzw. dem Samsung Galaxy S6 (edge), welche über 700 Euro kosten, betrieben werden kann. Die Samsung Gear Brille ist bisher nur in den USA erhältlich und kostet etwa 200 Dollar.
HTC hat die „RE Vive“, die auch mit einem Smartphone betrieben wird. In Entwicklung ist mit Verve die HTC Vive Brille.
Googles Cardboard, eine VR Brille zum selber bauen kostet nur wenige Euro. Auch diese wird via Smartphone App betrieben. Ein Nachahmerprodukt ist die „Pearl“ Pappbrille in drei verschiedenen Größen. Es gibt mittlerweile sehr viele günstige Papp-Brillen sowie Kunststoffversion, die mit ca. 20 Euro auch sehr erschwinglich und komfortabel zu tragen sind.
Oculus und Samsung arbeiten zusammen. Es sollen noch mehr Apps für das Abtauchen in die 3D-Welten produziert werden. Die Apps nutzen ein Gyroskop (Kreiselinstrument), Beschleunigungs- und Lage-Sensoren des Smartphones. Die Apps lassen sich teils durch Augen-/Kopfbewegungen steuern, teils sind Eingriffe am Außengehäuse der Brillen bzw. mit einem Bluetooth Gamepad notwendig. Kopfhörer sind zu empfehlen, um durch den Sound noch mehr in die virtuelle Realität abzutauchen. Der Lautsprecher vom Mobiltelefon ist eventuell unzureichend, wenn er sich vor der Nase befindet.
Insgesamt lässt sich die VR-Welt als eine der größten Innovationen seit der Smartphone-Welle vergleichen, die schon bald in private Haushalte einkehren wird. Bisher werden die Brillen vor allem auf Messen vorgestellt, wo sie für große Begeisterung sorgen.
Immersion erleben
Immersion bedeutet, wenn sich temporär der Eindruck bietet, dass man eine Person in einer anderen statt der realen Welt ist. Dies kann neben Computerspielen auch in Live-Rollenspielen darbieten. Die virtuelle Realität macht die Immersion besonders einfach.
VR Einsatzmöglichkeiten
Wer sich eine Wohnung kaufen möchte, die noch nicht mal gebaut ist, könnte auf VR-Modelle zurückgreifen, um eine Entscheidung zu treffen. Auch für Phobie-Patienten wäre die Möglichkeit, sich z. B. im virtuellen Raum mit der „Gefahr“ auseinanderzusetzen. Ob Flugzeug oder Spinne, mit VR-Brillen gibt es eine sehr effiziente, praktische und günstige Therapiemöglichkeit. Auch für militärische Ausbildung werden VR-Brillen genutzt. Soldaten sollen so besonders gut auf Kampfsituationen in fremden Ländern vorbereitet werden.