A Maze Festival – Spiele Spaß zum Staunen

Schon zum 5. Mal fand das A Maze Festival statt. International und unabhängig wurden hier die besten „Videospiele“ geehrt. Als Austragungsort wurde der Berliner „Technostrich“ in Friedrichshain gewählt, genauer gesagt die Urban Spree Eventlocation, der Haubentaucher (Schwimmbad) und das Ambulatorium (Theater mit Vorträgen).
Neben Spiele-Entwicklern waren auch Spiele-Konsumenten mit von der Partie sowie Menschen, die sich für verschiedene Kunstformen interessieren. Interaktive Installationen, musikalisch geprägte Nächte und ein ansprechendes Ambiente gab es zu erkunden. Ich war natürlich wegen der VR-Spiele da.
Das Publikum war international. Mädchen mit bunten Haaren und junge Herren, die ihre Haarspraydose adrett in der Jackentasche mit sich führten oder gar im Stream-Punk-Style durch die Gegend spazierten, amüsierten sich in der Sonne. Ich fand mich, da das Angebot an Spielen mich zunächst überforderte, in der Bastelecke ein, wo ich mir ein schönes Namensschild stempelte und mit Glitzerelementen versah.
Jaakko und Mika von Mindfieldgames aus Helsinki zeigten mir auf der Oculus Rift ihre Spiele Entwicklung „P-O-L-L-E-N“, welches auch als nicht-VR Spieleversion herausgegeben wird. Ich fand mich in einer Art Labor auf dem Saturnmond Titan wieder, wo ich als Weltraum-Mechaniker Aufgaben zu lösen hatte, um das Verschwinden der Mannschaft aufzuklären. Als Fan von Real-Life Escape Games fand ich das faszinierend. Mit klassischen Videospielen habe ich wenig Erfahrung. Hat mir sicherlich viel Lebenszeit geschenkt. Je realer Computerspiele werden, desto reizvoller ist das Thema natürlich. Gerade in Verbindung mit 3D-Sound ist das Abtauchen in fremde Welten spektakulär.
Eine ganz andere Welt erwartete mich in „Lost Ember“: Tobias und Max von den Mooneye Studios (Hamburg) versetzen den Spieler hauptsächlich in die Rolle eines Wolfes, der die menschenleere Erde erkundet. Die Menschheit ist ausgestorben, nur noch Ruinen zeugen von den einstigen Bewohnern. Leider ist dieses Spiel noch nicht komplett als VR-Version erhältlich, sondern wurde hauptsächlich für den PC entwickelt, eine Kickstarter Kampagne soll zur Finanzierung der VR-Version dienen. Die bisher gezeigten VR-Welten sind sehr schön und das Spiel hat durchaus allgemeinbildenden Charakter. Das Spiel wurde bereits mit dem Deutschen Computerspielepreis 2016 mit dem 2. Platz ausgezeichnet.
Viel Zeit blieb nicht, weitere Spiele auszuprobieren. Ich hatte das Glück, einen Sitzplatz beim Award abzubekommen. Auch diejenigen, die nicht mehr in die Location passten, hatten es nicht allzu schlecht: Am Pool des Haubentauchers lässt es sich in den Liegestühlen auch gut aushalten.
Die internationale Jury bestand aus Spieledesignern und anderen Experten. Auch die Vorjahrsgewinnerin war dabei. Der charmante Director des A Maze Festivals Thorsten S. Wiedemann war mit der Entwicklung des Festivals sehr zufrieden.
Die Gewinner der einzelnen Kategorien sind:
- Most amazing Game: „Cosmic Top Secret“ (DK)
- WTF: „Lieve Oma“ (FR)
- Human Human Machine: „Keep Talking and nobody explodes“ (CAN)
- Other Dimensions: „Diorama No.3 – The Marchland“ (NL)
- Audience Award: „Genital Jousting“ (NOR/ZAF)
Bis spät in die Nacht konnte man die Spiele noch ausprobieren und sich an innovativer Musik erfreuen. Einige Stunden sind sicher nicht genug, um so viele interessante Dinge zu entdecken.